Ukraine-Hilfstransport 13.09.23 – 18.09.23

Im Zeitraum vom 13. September 23 bis zum 18. September 23 wurde durch das Großpriorat Amerika (GPA) und das Humanitäre Großpriorat Europa (GPEU) eine Hilfslieferung mit medizinischen Hilfsgütern im Wert von 55.000 Dollar an zwei Krankenhäuser in der Stadt Berdychiv durchgeführt und hierbei auch die von LAZARUS betreute Suppenküche in Lutsk besucht. Die vier beteiligten Helfer waren sich im Anschluss an die Hilfslieferung einig, dass sie bei zukünftigen Hilfslieferungen wieder aktiv helfen werden. Die Beschaffung der Hilfsgüter und Transport-Organisation erfolgte durch das GPEU. Die Kosten für den Hilfstransport wurden durch das GPA getragen.
From 13 September 23 to 18 September 23, the Grand Priory of America (GPA) and the Grand Priory of Europe Humanitarian Unit (GPEU) delivered medical supplies worth $55,000 to two hospitals in the city of Berdychiv and also visited the LAZARUS-supported soup kitchen in Lutsk. After the aid delivery, the four helpers involved agreed that they would actively help again with future aid deliveries. The procurement of relief goods and transport organisation was done by the GPEU. The costs for the aid transport were borne by the GPA.

Die Vorbereitung / The Preparation

Mitte Mai erfolgte eine Anfrage des GPA an das GPEU, ob durch das GPEU medizinische Hilfsgüter für ein Krankenhaus in Berdychiv beschafft werden könnten und wie hoch die Kosten dafür wären. Auch wurde das GPEU angefragt, ob die Auslieferung durch das GPEU organisiert werden könne. Nach einer ersten Kostenermittlung wurde in Absprache mit dem Krankenhaus festgelegt welche Hilfsgüter konkret beschafft werden sollten. Die Idee, dass die Waren durch das GPEU nur bis zur polnisch-ukrainischen Grenze transportiert werden und dort vom Krankenhauspersonal übernommen werden, war von der ukrainischen Seite aus nicht möglich. Nach einer kurzen Bedenkzeit entschieden sich Matthias Kiene (Freiwilliger Helfer), Dirk Augustin (Kanzler GPEU) und John Byrnes (Großprior GPA) die Lieferung bis zum Krankenhaus in Berdychiv selbst durchzuführen und auch die von LAZARUS betreute Suppenküche in Lutsk zu besuchen. Die Durchführung wurde mit Pufferzeiträumen für die Grenzübertritte auf den Zeitraum 13. September bis maximal 19. September festgelegt.
In mid-May, the GPA asked the GPEU whether medical supplies could be procured by the GPEU for a hospital in Berdychiv and what the costs would be. The GPEU was also asked whether the delivery could be organised by the GPEU. After an initial cost assessment, it was decided in consultation with the hospital which relief goods should be procured in concrete terms. The idea that the goods would be transported by the GPEU only as far as the Polish-Ukrainian border, where they would be taken over by the hospital staff, was not possible from the Ukrainian side. After a short period of consideration, Matthias Kiene (volunteer), Dirk Augustin (Chancellor GPEU) and John Byrnes (Grand Prior GPA) decided to carry out the delivery to the hospital in Berdychiv themselves and also to visit the soup kitchen in Lutsk, which is supervised by LAZARUS. The implementation was set for the period 13 September to a maximum of 19 September with buffer periods for border crossings.

Dankbarkeit / Thankfulness

Fahrzeug ohne Liege
Fahrzeug mit Liege
Das Team vom Freiwilligen Zentrum Lublin und unser Team
Father Mietek (Freiwilligen-Zentrum), John (GPA), Slaviana (Dolmetscherin)

Für diese Hilfslieferung wurden durch das GPA als Kostenträger 2 Massagegeräte, 2 TENS/EMS Geräte mit einem großem Vorrat an Elektroden, ein Barren, ein Schlingenkäfig mit Zubehör, ein Stoßwellen-Therapie-Gerät, einem Bewegungstrainer für Arme und Beine, einer Hantelbank mit Gewichten, einer mobilen Therapie-Liege und eine hydraulische Therapie-Liege finanziert. Mit den durch das GPEU und der evangelischen Kirchengemeinde Alzey gesammelten Sachspenden wurde die Lieferung mit Nitril-Handschuhen in verschiedenen Größen, Pagasling-Tupfern, Alko-Tip-Tupfern, Wunddesinfektion, Oberflächendesinfektion, hochkalorischer flüssiger Nahrung und einem mobilen Hepa-Filter (Toul AirFlow) für Operationsräume ergänzt. Da das Veteranen Krankenhaus für den Hepa-Filter keinen Bedarf hatte, wurde das Gerät einem anderen Krankenhaus angeboten, welches sich sehr über dieses Angebot gefreut hat. Leider konnte die hydraulische Therapie-Liege nicht rechtzeitig geliefert werden und wir mussten das Fahrzeug ohne die Liege beladen. Die Überschrift lautet Dankbarkeit. Warum? Wir wurden vom Freiwilligen Zentrum Lublin in einem Umfang unterstützt, den wir uns im Vorfeld nicht vorstellen konnten. Wir wurden mit einem Abendessen und Unterkunft am 13. September empfangen. Am Tag der Abfahrt teilte uns der polnische Lieferant der hydraulischen Therapie-Liege mit, dass wir die Liege im Werk abholen können. Für uns wäre dies ein Umweg von 4 Stunden gewesen und hätte unsere Reisezeit für den ersten Tag von 14 auf 18 Stunden verlängert. Wir wurden vom Leiter des Freiwilligen Zentrums Lublin mit dem Angebot überrascht, dass er für uns die hydraulische Therapie-Liege abholt und wir somit direkt nach Lublin fahren konnten. Die nächste Herausforderung bestand darin, dass die recht große Therapie-Liege in das eigentlich volle Fahrzeug geladen werden musste. Nachdem wir das Fahrzeug komplett entladen und einige Kartons durch Tüten ersetzt hatten, ist es uns gelungen auch die Liege im Fahrzeug zu verstauen. Auch vermittelte uns das Freiwilligen Zentrum Slaviana als Dolmetscherin die uns ab Lublin begleitete. Mit Slaviana hatten wir eine engagierte Begleitperson die souverän die Herausforderungen der Grenzübertritte und anderer Kontrollstellen gemeistert hat. Wir sind dem Freiwilligen Zentrum Lublin und Bischof K. Zadarko sehr dankbar für die selbstlose Unterstützung und Gastfreundschaft die wir erfahren durften. Darüber hinaus sind wir dankbar, dass wir die Grenzübertritte jeweils unter 5 Stunden vornehmen konnten, wir keine Schäden am Fahrzeug hatten, gesund zurückgekommen sind und es nur wenige Luftalarme während unserer Lieferung gab.
For this aid delivery, 2 massage devices, 2 TENS/EMS devices with a large stock of electrodes, a bar, a sling cage with accessories, a shock wave therapy device, a movement trainer for arms and legs, a weight bench with weights, a mobile therapy couch and a hydraulic therapy couch were financed by the GPA as the cost unit. With the donations in kind collected by the GPEU and the Protestant church community of Alzey, the delivery was supplemented with nitrile gloves in various sizes, pagasling swabs, alco-tip swabs, wound disinfection, surface disinfection, high-calorie liquid food and a mobile Hepa filter (Toul AirFlow) for operating theatres. As the Veterans Hospital had no need for the Hepa filter, the equipment was offered to another hospital, which was very pleased with the offer. Unfortunately, the hydraulic therapy couch could not be delivered in time and we had to load the vehicle without the couch. The heading is gratitude. Why? We were supported by the Lublin Volunteer Centre to an extent we could not have imagined beforehand. We were welcomed with dinner and accommodation on 13 September. On the day of departure, the Polish supplier of the hydraulic therapy couch informed us that we could collect the couch from the factory. For us, this would have been a diversion of 4 hours and would have extended our travel time for the first day from 14 to 18 hours. We were surprised by the head of the Lublin Volunteer Centre with the offer that he would pick up the hydraulic therapy couch for us and we could thus drive directly to Lublin. The next challenge was that the rather large therapy couch had to be loaded into the actually full vehicle. After we had completely unloaded the vehicle and replaced some cardboard boxes with bags, we also managed to stow the couch in the vehicle. The volunteer centre also arranged for Slaviana to accompany us from Lublin as an interpreter. With Slaviana, we had a dedicated escort who mastered the challenges of border crossings and other checkpoints with ease. We are very grateful to the Lublin Volunteer Centre and Bishop K. Zadarko for their selfless support and hospitality. Furthermore, we are grateful that we were able to make the border crossings in under 5 hours each time, we had no damage to the vehicle, we came back healthy and there were only a few air alarms during our delivery.

Der Grenzübertritt / The Border Crossing

Slaviana und John bei der Erstellung der fehlenden Unterlagen
Matthias, John, Dirk, Slaviana nach der Einreise in die Ukraine

Nach dem Frühstück im Freiwilligen Zentrum Lublin machten wir uns am 14. September auf den Weg zur Grenze. Wir wurden den polnischen Grenzbehörden als humanitärer Hilfstransport vorangekündigt und durften daher ohne Wartezeit direkt in die Grenzanlage einfahren. Ab diesem Zeitpunkt hieß es für uns Geduld zu haben. Nach 2 Stunden wurden wir durch die polnischen Zöllner in Bearbeitung genommen. Hierbei trat das Problem auf, dass uns trotz intensiver Vorbereitung, ein wichtiges Dokument fehlte. Aus Deutschland wurde uns mitgeteilt, dass wir das erforderliche Papier erst am nächsten Tag erhalten können. Aber unsere Dolmetscherin erhielt vom polnischen Zöllner die erforderlichen Informationen um das fehlende Papier über die polnischen Behörden zu erhalten. Nach einer weiteren Stunde konnten wir zu den ukrainischen Zöllnern weiterfahren. Auch hier gab es noch eine Stunde Beschäftigung mit den Einfuhrpapieren, was aber souverän von Slaviana erledigt wurde. Somit waren wir nach etwa 4 Stunden in der Ukraine angekommen. Die Fahrt nach Lutsk, unser erster Stop-Punkt in der Ukraine, verlief ohne Probleme. Dort wurden wir von Sascha, dem Verantwortlichen für die Suppenküche empfangen und nutzen den Abend uns kennenzulernen.
After breakfast at the Lublin Volunteer Centre, we set off for the border on 14 September. We were pre-announced to the Polish border authorities as a humanitarian aid transport and were therefore allowed to drive directly into the border facility without waiting. From this point on, we had to be patient. After 2 hours we were processed by the Polish customs officers. The problem was that, despite intensive preparation, we were missing an important document. We were told from Germany that we would not be able to get the required paper until the next day. But our interpreter received the necessary information from the Polish customs officer to obtain the missing paper via the Polish authorities. After another hour, we were able to continue to the Ukrainian customs officers. Here, too, there was another hour of dealing with the import papers, but this was done sovereignly by Slaviana. Thus, we arrived in Ukraine after about 4 hours. The journey to Lutsk, our first stop in Ukraine, went smoothly. There we were welcomed by Sascha, the person responsible for the soup kitchen, and used the evening to get to know each other.

Soup Kitchen Lutsk / Soup Kitchen Lutsk – „way to life +“

Stadtrand von Lutsk Matthias, Slaviana, John
Essensausgabe – 15.09.23
Andacht – 15.09.23
Ausgabe Lebensmittel-Tüten
Ausgabe Lebensmittel-Tüten

Am 15.09.23 besuchten wir die Hilfsorganisation „way to life +“. Seit April 2023 wird die Suppenküche dieser Organisation durch die Großballei der Niederlande und das Humanitäre Großpriorat Europa finanziell unterstützt. Bei jedem Wetter finden 2x die Woche Essensausgaben für bis zu 200 Personen statt. Da es sich um eine christliche Hilfsorganisation handelt, wird jede Essensausgabe mit einer kurzen Andacht begonnen. Zusätzlich finanziert LAZARUS mit der Unterstützung des Hilfswerk deutscher Zahnärzte (HdZ) einmal je Quartal die Ausgabe von Lebensmittel-Tüten. Nach der Essensausgabe beteiligte sich unsere Gruppe bei der Ausgabe der Lebensmittel-Tüten. Es war beeindruckend wie gut und reibungslos die Essensausgabe und die Verteilung der Lebensmittel-Tüten durch das Team von „way to life +“ durchgeführt wurde. Die Hilfsorganisation betreibt neben der Suppenküche ein Haus für Flüchtlinge, ein Social-Gym und einen Kindergarten. Im Social-Gym dürfen Jugendliche, die sich eine Mitgliedschaft in einem regulären Fitness-Studio nicht leisten können, kostenfrei trainieren. Der Kindergarten bietet in 2 Gruppen Betreuung für bis zu 12 Flüchtlingskinder. Der Kindergarten umfasst 2 Gruppenräume, einen Schlafraum und einen großen Multifunktionsraum im Keller der bei Luftalarm auch als Schutzraum dient. Die Kinder erhalten neben der Betreuung auch ein warmes Mittagessen. Das Haus für Flüchtlinge bietet Platz für bis zu 32 Personen. Wir wurden angefragt, ob wir die finanziellen Hilfen ausweiten könnten, um auch zukünftig diese Angebote aufrechtzuerhalten.
On 15.09.23 we visited the charity organization “way to life +”. Since April 2023 the soup kitchen of this organization is financially supported by the Grand Bailiwick of the Netherlands and the Humanitarian Grand Priory Europe. Food is served 2x a week in all weather conditions for up to 200 people. Since this is a Christian charity, each food distribution is started with a short devotion. In addition, LAZARUS finances the distribution of food bags once per quarter with the support of the Hilfswerk deutscher Zahnärzte (HdZ). After the food distribution, our group participated in handing out the food bags. It was impressive how well and smoothly the food distribution and the distribution of the food bags was carried out by the team of “way to life +”. In addition to the soup kitchen, the aid organization runs a house for refugees, a social gym and a kindergarten. In the Social-Gym, young people who cannot afford a membership in a regular gym are allowed to train free of charge. The kindergarten provides care for up to 12 refugee children in 2 groups. The kindergarten includes 2 group rooms, a dormitory and a large multifunctional room in the basement which also serves as a shelter in case of an air alarm. In addition to care, the children also receive a hot lunch. The house for refugees can accommodate up to 32 people. We have been asked if we could extend financial assistance to maintain these services in the future.

Unterkunft für Flüchtlinge. Die Couch wurde vor einigen Monaten durch die Ukraine-Hilfe Lobetal geliefert.
Kindergarten – Betten für Mittagsschlaf
Essensausgabe – 15.09.23
Ausgabe Lebensmittel-Tüten
Ausgabe Lebensmittel-Tüten
Ausgabe Lebensmittel-Tüten

Auslieferung medizinische Hilfsgüter / Medical supplies delivery

Stadtrand Berdychiv Matthias, John, Dirk
Entladung
Abschiedsfoto – Veteranen Krankenhaus Berdychiv
Abschiedsfoto – ziviles Krankenhaus Berdychiv
Hilfsgüter- ziviles Krankenhaus Berdychiv

Am 16. September fand die Entladung der medizinischen Hilfsgütern im Veteranen-Krankenhaus Berdychiv und einem zivilen Krankenhaus in Berdychiv statt. Durch unsere Hilfslieferung kann das Veteranen-Krankenhaus Berdychiv nun eine eigene Physiotherapie-Abteilung aufbauen. Mit dem mobilen Hepa-Filter wird das Risiko von Infektionen bei Operationen im zivilen Krankenhaus gesenkt. Insgesamt wurden Hilfsgüter im Wert von 55.000 Dollar an die Krankenhäuser geliefert. Unsere Hilfslieferung war die erste humanitäre Hilfslieferung, welche die beiden Krankenhäuser seit dem Kriegsausbruch erhalten haben. In beiden Krankenhäusern wurden wir herzlich und offen empfangen. Neben der Führung durch die verschiedenen Abteilungen und Operationssäle konnten wir mit den Patienten ins Gespräch kommen. Insgesamt ein Erlebnis welches uns nachdenklich gestimmt hat, auch wenn die Freude über die erfolgreich durchgeführte Hilfslieferung überwiegt.
On September 16, the unloading of medical supplies took place at the Berdychiv Veterans Hospital and a civilian hospital in Berdychiv. Thanks to our aid delivery, the Berdychiv Veterans Hospital can now establish its own physiotherapy department. The mobile hepa filter will reduce the risk of infections during operations in the civilian hospital. A total of $55,000 worth of aid was delivered to the hospitals. Our aid delivery was the first humanitarian aid delivery the two hospitals have received since the outbreak of war. We received a warm and open welcome at both hospitals. In addition to the guided tour of the various departments and operating rooms, we were able to talk with the patients. All in all, it was a thought-provoking experience, even if the joy over the successful delivery of aid outweighed it.

Patientenbesuch
Hilfsgüter für das Veteranen-Krankenhaus Berdychiv
Mobiler Hepa-Filter – ziviles Krankenhaus Berdychiv
Hilfsgüter – ziviles Krankenhaus Berdychiv
Operationssaal – ziviles Krankenhaus Berdychiv

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